Heißer Saisonauftakt in der Wüste

Wenn Bertram Hornung an sein Wüstenabenteuer zurückdenkt, vergisst er ganz schnell die kalten Temperaturen, die gerade zu Hause in Stutensee herrschen. Hinter ihm und dem Team liegen aufgrende und anstrengende Tage auf dem Dubai Autodrome. Gemeinsam mit drei Bekannten aus dem Porsche Sports Cup bestritt er auf einem Porsche Cayman GT4 Clubsport das 24 Stunden Rennen. Am Ende erreichten sie nach über 2.620 km auf dem 13. Platz in ihrer Klasse die Ziellinie. Bis dahin war es aber zum Teil ein harter und anstrengender Kampf, bei dem auch die Mechaniker gefragt waren.

Vorbereitung für die lange Nacht

Hankook 24 hours of Dubai 2017 - Foto: Gruppe C

Nachdem am Dienstag vor der Veranstaltung noch das Team auf einem Ausflug sich näher kennenlernte, ging es ab Mittwoch dann bereits zur technischen Abnahme. Auch die Fahrer mussten ihr Equipment vorzeigen und trafen sich so zum ersten gemeinsamen Gruppenbild. Danach wurde die Fahrzeug-Beklebung mit den Logos der Partner aufgewertet und die unterschiedlichen Sitzeinstellungen fixiert.

Am Donnerstag standen die ersten freien Trainings an, gefolgt vom Qualifying am Nachmittag. Hier fuhr Phillip Bethke, der als Fahrzeugbesitzer die Idee für das 24h Rennen in Dubai hatte, um die Bestzeit. Am Abend hatten dann alle beim Nachttraining die Möglichkeit sich an die Strecke im Dunkeln zu gewöhnen.

Der Start und die Fahrt in die Dunkelheit

Die Fahrer-Mannschaft - B.Hornung 3.vl.

Den Start am Freitag Mittag absolvierte Bertram Hornung, der sich in den ersten Runden mit viel Verkehr und nervösen Fahrern auseinandersetzen durfte. Ungewollt landete er damit auch kurzzeitig im offiziellen TV-Bild, als er von einem übereifrigen Konkurrenten touchiert wurde (Szene: Youtube-Link). Dies kennt er nur zu gut aus dem Sports Cup, sodass er einen kühlen Kopf behielt und bis zum ersten Fahrerwechsel nach zwei Stunden etliche Positionen gut machen und das Steuer auf dem 9. Platz liegend an Philipp Bethke übergeben konnte. Nach und nach wechselten sich die Teamkollegen ab und versuchten sich aus allen härteren Zweikämpfen herauszuhalten. Denn ein Langstreckenrennen gewinnt man nicht in den ersten Runden, sondern in der letzten.

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Leider wurden wir nach sechs Stunden in eine weitere Kollision verwickelt, der unseren Porsche hinten rechts beschädigte. Das Fahrzeug konnten wir zwar noch zurück an die Box bringen, ein erster Check ergab jedoch eine gebrochene Radaufhängung. Unsere Mechaniker haben sofort mit der Reparatur begonnen und so konnten wir nach 45 Minuten zurück auf die Strecke.

Ruhiges Rennen in der Nacht

Die weitere Nacht verlief mit den Stints von Norbert Kraft und Achim Sadler ansonsten problemlos. Die Arbeit an der Box beschränkte sich auf Reifenwechsel und Nachtanken. Zur Rennmitte ging es für Bertram wieder hinter das Lenkrad, das er dann an Phillip Bethke übergab. Dieser übergab am frühen Morgen an Norbert Kraft, wobei dabei auch die Bremsbeläge des Cayman GT4 gewechselt und nachgetankt wurde. Und dafür benötigte die Crew lediglich 11 Minuten!

Hankook 24 hours of Dubai 2017 - Foto: Gruppe C

Nach 21 Stunden bereiteten wir uns mental schon auf die Zielankunft vor, doch plötzlich war Phillip Bethke im Fahrzeug nicht mehr per Funk erreichbar. Auch die Klimaanlage, der Transponder und das Trinksystem waren außer Funktion. Mit Hilfe der Hinweistafel an der Boxenmauer konnten wir das Fahrzeug an die Box ordern, die Spannungsversorgungsbox wechseln und damit die Elektronikprobleme beheben.

Kurz vor Schluss übernahm Bertram ein weiteres Mal das Steuer und gab mit frischen Reifen nochmals richtig Fahrt auf. Durch die beiden Reparatur-Stopps lag man zwar in der Klasse außerhalb der Top 10, aber ein Rennen ist erst zu Ende, wenn man das schwarz-weiß-karierte Tuch sieht.

Glücklich und erschöpft im Ziel

Für die letzten 60 Minuten setzte sich Phillip Bethke noch einmal in das Fahrzeug und „trug“ es ins Ziel. Verschiedene Probleme begleiteten uns während des Rennens, die wir aber gemeinsam schnell gelöst haben. Somit fuhren wir am Ende auf Platz 51 in der Gesamtwertung und Platz 13 in der SP3-GT4.

Vielen Dank an alle, die das Team vor Ort unterstützt haben und die uns, wie eine Gruppe des Porsche Club Badens, sogar vor Ort besucht haben! Ein großer Dank auch an unsere zahlreichen Fans, die uns von Zuhause aus die Daumen gedrückt haben und so viele nette Nachrichten gesendet haben. Nicht zu vergessen unsere tollen Sponsoren, die uns das Abenteuer 24h Dubai ermöglicht haben!

Wir haben alle Bilder und die TV-Aufzeichnung des Rennens hier zusammengestellt.