Durchwachsene Ergebnisse vor heimischer Kulisse

Am vergangenen Wochenende startete Bertram Hornung nicht weit entfernt von seiner Heimat beim zweiten Porsche Sports Cup Wochenende auf dem Hockenheimring. Mit den guten Ergebnissen und immer besserem Vertrauen in das neue Rennfahrzeug wollte er auch vor zahlreich angereisten Fans und Unterstütztern sein Können demonstrieren. Jedoch musste er mit einigen Rückschlägen während der beiden Renntage kämpfen und ihm gelangten nur enttäuschende Ergebnisse. Lediglich der dritte Rang beim zweiten Rennen der Endurance am Sonntag ließ noch etwas Freude aufkommen.

Testarbeit und Taxifahrten am Freitag

Erneut nutzte das gesamte Team der CarTech Truppe den Freitag als Testtag um sich an die Strecke zu gewöhnen und auch Verfeinerungen am Fahrzeug-Setup zu prüfen. Auch hier kamen einige Gäste im Renntaxi auf ihre Kosten und selbst Menschen, die noch nie auf einer Rennstrecke waren, kamen aus dem Staunen und Schwärmen nicht mehr heraus.

Am Samstag wurde bei freundlichen Witterungsbedingungen zunächst die Testarbeit fortgesetzt um dann beim Qualifying gut aufgestellt zu sein. Dies lief jedoch bei Bertram Hornung leider nicht so gut, da bei der letzten Möglichkeit sich noch mal zu verbessern, ein Fahrzeug verunfallte und er an der Stelle verlangsamen musste. So war es leider nur Platz 13 von 24, wobei die besten 15 Rundenzeiten innerhalb von nur 1,5 Sekunden lagen.

Blechschäden und unnötige Strafe

Das erste Rennen am späteren Nachmittag verlief alles andere als gut. Am Start konnte Bertram zwar einige Plätze gut machen. Doch kam es in Runde 7 zu einer sehr unglücklichen Berührung mit Matthias Jeserich, die so niemand erwartete und sich auch niemand gewünscht hatte. In der letzten Kurve wagte Bertram einen Überholversuch und fuhr neben ihn, der ihn jedoch nicht gesehen hatte und mit dem rechten Vorderrad Bertram’s Tür berührte. Matthias rutschte dadurch leider in die Reifenstapel und somit war das Rennen für ihn zu Ende. Bertram konnte weiterfahren verlor in Runde 14 jedoch die Kontrolle über das Auto und rutschte in einen anderen Teilnehmer hinein. Zu allem Übel kam dann noch eine Durchfahrtsstrafe wegen Überfahren der Streckenbegrenzungslinie hinzu. So war das Rennen gelaufen und er kam nur auf Platz 14 von 22 ins Ziel. Nachdem das Fahrzeug aus dem Parc Fermé zurück kam, durften die Mechaniker gleich Hand anlegen, da Getriebeöl ausgetreten war. Zum Glück gab es durch die Kollision im Rennen nur kleinere Schäden und alle konnten sogar zeitig Feierabend machen.

Starke Aufholjagd und Challenge für Mechaniker

Sonntags mussten die Piloten anfangs mit feuchten Bedingungen zurecht kommen. Lukas Schreier stellte als Teamkollege von Bertram beim Qualifying für den Endurance Wettbewerb die #96 auf Startplatz 4 in der Klasse, was eine gute Ausgangsposition bedeutete.

Um 11.30 Uhr folgte dann bei wieder trockenen Bedingungen das zweite Sprintrennen. Bertram hatte einen gute Start und konnte gleich einige Kollegen überholen. Die Zeiten waren auf gutem Niveau, was unterstreicht, dass er immer besser mit dem Fahrzeug klar kommt. So ging es Runde um Runde weiter bis er von Start-Platz 14 kommend auf Platz 6 die Ziellinie querte und wichtige Meisterschaftspunkte einfuhr. Allerdings hatte er bei der tollen Aufholjagd große Mühe mit der Lenkung. Die Diagnose, nachdem das Fahrzeug aus dem Parc Ferme kam: in knapp 50 Minuten muss die Lenkung getauscht werden. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Mechaniker gelang dies auch ganz knapp vor dem Start zum ersten Rennen der Endurance! Dies wurde mit großem Applaus von den Gästen und Besuchern in der Box dankend honoriert.

Defekt-Teufel in der Endurance mit versöhnlichem Abschluss

Am Nachmittag folgte dann die Königsdisziplin mit 2 x 50 Minuten Renndauer inklusive Fahrerwechsel. Bertram fuhr den Start und konnte sich trotz sehr starker Konkurrenz gut behaupten. Dann folgten jedoch immer wieder Motoraussetzer. Schließlich kamen auch noch Schaltprobleme dazu. Zunächst konnte er nicht mehr hoch schalten und dann auch nicht mehr runter. Nahezu am Ende des Feldes steuerte er im vierten Gang steckend die Box an. Dort stellten die Mechaniker dann fest, dass der Schaltkompressor defekt war. Lukas ging nach nur 13 Minuten Reparatur zwar noch einmal auf die Strecke, aber dies diente nur noch dazu alle Funktionen des Fahrzeugs zu testen.

Starke Teamleistung ermöglicht guten Einstand

Last but not least ein ganz großes Lob und Kompliment an alle Teammitglieder, von der Küche über die Gästebetreuung bis hin zu den Mechanikern, die super zusammen gearbeitet haben und auch fast Unmögliches am Ende möglich gemacht haben.

Weiter geht es am letzten Juli-Wochenende auf dem Red Bull Ring in der Steiermark. Doch zuvor werden wir wieder vor großer Kulisse bei der FIA World Endurance Championship (WEC) auf dem Nürburgring zwei Rennen bestreiten, die jedoch nicht zur Meisterschaft zählen. Beim zweiten Rennen fuhr Lukas aufgrund des Ausfalls im ersten Rennen von der letzten Position los und konnte gleich in den ersten Runden sehr viele Plätze gut machen. So war er bereits in Runde 4 auf Platz 8 und in Runde 14 bereits auf Platz 3 im Gesamtklassement! Bertram übernahm dann für die letzten 22 Minuten das Steuer und brachte die #96 auf einem versöhnlichen 3. Platz in der Klasse über die Ziellinie. Dies war ein kleiner Trost für das ansonsten enttäuschend verlaufende Wochenende.