Podiumserfolg nach Reparaturstress

Das Rennwochenende im belgischen Spa-Francorchamps hatten sich Bertram Hornung (Stutensee) und Lukas Schreier (Leipzig) ganz gewiss anders vorgestellt. Auf der Lieblingsrennstrecke der beiden wurden nur durchwachsene Ergebnisse eingefahren.

Wechselhaftes Wetter am Freitag

Der Freitag wurde wie üblich ausgiebig zum Testen eingeplant, jedoch zeigte sich das Wetter sehr abwechslungsreich, sodass eine vernünftige Abstimmungsarbeit fast nicht möglich war. Zu oft war es für die Slickreifen zu nass und für die Regenreifen jedoch auch zu trocken. Somit galt es vor allem am Samstag früh in den freien Trainings die richtige Balance für das Fahrzeug zu finden. Dies gelang Bertram mit der zweitschnellsten Zeit auch wie gewünscht.

Das Qualifying begann wie das freie Training endete. Bertram platzierte seinen Porsche 911 GT3 Cup auf Startplatz 2 in seiner Klasse. Doch in der folgende Runde verlor er in der berühmt-berüchtigten „Eau Rouge“ die Kontrolle über das Fahrzeug und begann sich zu drehen. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit, die man an der Stelle hat, konnte er das Fahrzeug vor der Streckenbegrenzung nicht mehr stoppen und schlug seitlich in die Reifenstapel ein. Dank der Sicherheitseinrichtungen ist Bertram unversehrt geblieben, das Fahrzeug hatte jedoch erheblichen Schaden am Fahrwerk sowie am Kotflügel und der Frontschürze genommen. Kaum war das Fahrzeug wieder zurück an der Box angekommen wurden die Ärmel hochgekrempelt und mit vereinten Kräften aller Teammitglieder und sogar den langjährigen Boxenfreunden aus Berlin die Schäden beseitigt. Es blieben knapp drei Stunden bis zum Rennstart, doch unter großem Beifall und nur Sekunden vor dem Schließen der Boxengasse rollte Bertram über die grüne Ampel auf die Startaufstellung.

Schwieriges Rennen geprägt vom Safety Car

Das erste Rennen zum Super Sports Cup begann bei starkem Regen, der nicht weniger wurde. Nach dem Start musste Bertram sich einem Konkurrenten geschlagen geben und verlor dadurch eine Position. Im Anschluss wurde der Regen jedoch noch stärker, sodass bereits erste Fahrer freiwillig die Box ansteuerten und das Rennen beendeten. Wenig später reagierte auch die Rennleitung und setzte das Safety Car vor das Feld. Leider wurden die Verhältnisse nicht besser – selbst im langsamen Tempo hatten die Fahrzeuge Aquaplaning – sodass das Rennen hinter dem Führungsfahrzeug beendet wurde.

Trockene Strecke am Sonntag

Das zweite Sprintrennen am Sonntag Mittag begann dann bei trockenen Streckenverhältnissen. Bereits in der ersten Kurve hatte Bertram mit der Konkurrenz sprichwörtlich zu kämpfen. Nach einem „Lackaustausch“ mit einem anderen Fahrer hatte er kurzzeitig große Mühe das Fahrzeug auf der Ideallinie zu halten und verlor dabei zwei weitere Plätze. Dennoch kämpfte er sich im Laufe des Rennens wieder nach vorne und überquerte die Ziellinie auf dem vierten Platz.

Bei der Sports Cup Endurance, die gemeinsam mit Fahrerkollege Lukas Schreier in Angriff genommen wurde, zeigte der junge Nachwuchsrennfahrer eine starke Leistung und qualifizierte sich auf Platz 2 in die erste Reihe. Den Start des ersten Rennens am Nachmittag fuhr Bertram, konnte jedoch seine Position nicht lange halten und wurde von einigen Konkurrenten überholt. Auf Position 6 liegend übergab er das Fahrzeug an Lukas, der nicht lange auf sich warten ließ und bis auf Platz 4 nach vorne fuhr. Bei einem Überholversuch berührten sich die Fahrzeuge jedoch und er fiel aufgrund eines Drehers bis auf die dreizehnte Position zurück. Mit dem berühmten „Messer zwischen den Zähnen“ kämpfte er sich bis auf Platz 7 in der Klasse zurück.

Aufholjagd in der Endurance

Die zweiten 50 Minuten begannen auf der Position, auf der das Duo ins Ziel gekommen ist. Lukas fuhr dieses Mal den Start um direkt an seine Aufholjagd anzuknöpfen. So schaffte er das Fahrzeug bis auf die dritte Position an Bertram zu übergeben. In der zweiten Rennhälfte musste er jedoch starkes Untersteuern beklagen und orientierte sich sodann mehr im Rückspiegel als nach vorne. Nachdem das Fahrzeug bereits am Samstag stark beschädigt wurde, wollte er am Sonntag mit weniger Risiko fahren und brachte das Fahrzeug am Ende noch auf Platz 6 in der Klasse über die Ziellinie.

Überragende Teamleistung und Reparatur-Meister

Zieht man einen Strich unter das Wochenende, so ist die absolute und überragende Teamleistung bei der Reparatur das Highlight von Spa. Der unermüdliche Einsatz wurde sogar bei der Siegerehrung hervorgehoben. Ansonsten wurden, wenn auch etwas weniger als erwartet, wichtige Punkte für die Meisterschaft gesammelt. Aktuell steht Bertram sowohl beim Super Sports Cup als auch in der Sports Cup Endurance zusammen mit Lukas Schreier auf Platz 3 in der Klasse der GT3 Cup Fahrzeuge.

Ein großer Dank gilt an dieser Stelle allen Teammitgliedern, insbesondere den Meisterschraubern und helfenden Händen bei der Reparatur. Hier folgen die Ergebnisse der anderen Teamkollegen von CarTech Motorsport: Michael Rosenkränzer reichten ein Platz 3 und 1 in der Klasse um bereits vorzeitig Meister seiner Klasse im Super Sports Cup zu sein. Glückwunsch! Phillip Bethke holt zwei mal den Klassensieg im Sprintrennen sowie zwei Klassensiege gemeinsam mit Marc Basseng in der Endurance. „Hugo Nuss“ landete auf Platz 11 und unfallbedingt auf Platz 22.

Das große Finale wird Ende Oktober wieder traditionell auf dem Hockenheimring sein. Wir freuen uns auf zahlreiche Fans und Unterstützer. Bis dahin werden wir das Fahrzeug noch einmal komplett auseinander nehmen und bereit machen für die letzten vier Rennen in dieser Saison.